1.
So war es nach meiner Auffassung eine Riesenfehlentscheidung, den sparsamen 1,6-Liter-Diesel aus dem Programm zu nehmen und ihn nicht noch ein wenig zu überarbeiten, damit der die Abgasnorm Euro6d und was danach kommt erfüllt. Die Technik dafür hätte Honda gehabt, mit einem verbesserten Speicher-Stickoxyd-Katalysator auch ohne AdBlue und illegale Abschaltvorrichtungen diese Abgasnormen zu erfüllen. Die Herstellung der Diesel hätte sich dadurch vielleicht um 1000-2000 € verteuert, aber was soll's? Die Hybridtechnologie ist noch viel teurer und bringt es im Hinblick auf die Verbrauchsreduktion nur auf ähnliche Werte, im Stadtverkehr sicher auf bessere, aber bei höheren Geschwindigkeiten auch auf schlechtere.
2.
Und warum verbaut Honda beim Jazz, HRV und auch beim Civic nicht als Einstiegsmotorisierung für entsprechend günstigere Fahrzeugpreise nicht weiter den neu entwickelten Dreizylinder-Turbo, wie es alle anderen PKW-Hersteller in Europa auch machen? Dies nicht zu tun, ist doch einfach nur gaga und auch so schießt Honda sich mit seiner kostspieligen Technik-Überheblichkeit ins Aus! Nicht alle potentiellen Kunden sind solche Technik-Freaks oder wollen bzw. können die hohen Anschaffungspreise für die innovative Honda-Hybridtechnologie bewältigen.
3.
Honda Japan könnte auch auf dem europäischen Markt so vieles besser machen, aber offenbar besteht dafür derzeit kein Interesse oder die betriebswirtschaftliche Notwendigkeit. In Amerika und Asien brummt das Geschäft für Honda, da kann Europa ruhig ein wenig vernachlässigt werden.
4. Andererseits steckt Honda ja auch viel Energie in die Elektrifizierungsinitiative für Europa. Das bleibt aber halbherzig, wenn nicht auch endlich das Marketing und damit die Sichtbarkeit von Honda als Automarke verbessert wird.
5. Nur von den alten Honda-Fans allein können die Händler halt leider nicht leben
6. Es sei auch noch angemerkt, dass alle anderen japanischen Autohersteller im Hinblick auf ihre Marktanteile besser dastehen als Honda, obwohl sie nicht unbedingt immer die "besseren", effizienteren oder preiswerteren Autos bauen. Das müsste dem Honda-Management doch endlich auch mal zu denken geben;
7. stattdessen sehe ich da derzeit aber leider nur Arroganz und Realitätsverweigerung, und für ersteres werden ja eigentlich immer nur die deutschen Premium-Hersteller gescholten. Sehr schade eigentlich. . .
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1. Die Sache ist aber die: während man den hybrid-Strang für die Welt entwickelt, muss man den Diesel mit seiner Abgasnachbehandlung exklusiv für EU entwickeln. Und nicht nur das - die Händler müssen auf diese neuen Komponenten geschult werden, die Lagerhaltung muss die neuen Komponenten berücksichtigen. Dies alles mit eingerechnet lohnt sich der Diesel für den Hersteller in diesem Fall nicht mehr. Was den verbrauch angeht: bei uns fährt der CRV Hybrid insgesamt mit ähnlichem verbrauch wie der 1.6 Diesel mit 9AT, bei angenehmerem Antrieb. Wir weinen dem Diesel nicht nach
2. Du sagst es ist gaga - ich sage, es ist richtig (und Du hast keine Ahnung, bzw hast eine eingeschränkte Sicht). Weil ein Jazz oder Civic mit dem 1.0 Motor nämlich die Marke noch mehr in den Verlust bringt, allein durch seine negative Auswirkung auf die CO2-Bilanz. Das durchschnittliche 1350kg-Auto darf 95g CO2 emittieren, und das ist mit dem 1.0 Turbo nicht darstellbar. Das hat nichts mit Technik Überheblichkeit zu tun, sondern lohnt sich einfach nicht - ein Produkt billiger verkaufen aber Strafzahlungen dafür verbuchen ist eben blöde, und deshalb machen die das auch nicht. Weniger verkaufen mit Gewinn ist eben immer noch cleverer als viel Verkaufen mit Verlust.
Und Du redest von hohen Anschaffungspreisen - ein Jazz ist Liste erstmal billiger als ein ähnlich motorisierter und ausgestatteter Polo. Man muss aufwachen - das ganze CO2-gedöns der EU macht die Autos teurer. Alle. Und bei den von Dir so gepriesenen Hyundai kannst Du ja mal einen Diesel bestellen - den liefern die Dir auch nicht einfach so, sondern erst dann, wenn genug e/Plugin verkauft sind um die Zulassung ohne CO2-Strafe zu ermöglichen.
3. und warum brummt es da? Da kann man erheblich vielfältigeres auf den Markt bringen, weil die CO2-Grenzen und Strafen weit weniger scharf sind wie in der EU. Und natürlich trifft man als Unternehmer die Entscheidung, da zu investieren wo mit wenig Aufwand mehr zu verdienen ist.
4. da gebe ich Dir Recht - man müsste mehr die Vorteile der Marke zeigen
5. also unser Händler schafft das, hatte eine 2. Marke aufgenommen und wieder abgegeben um allein Honda zu verkaufen. irre, oder?
6. Marktanteile sagen was über den Profit aus? Siehe oben. Übrigens kann man so ganz doof nicht sein in Tokio, wenn sich weltweit der Gewinn 2021 verdoppelt und der Umsatz um 10% gesteigert hat. Und im Ebit-Ranking ist unter den Top10 nur eine jap. marke besser als Honda - Toyota. Also wirklich, ganz doof und kurzsichtig da oben bei Honda ...
7. logisches Handeln was Dir (mir auch nicht immer, ich bin auf Kundenseite und habe andere Ziele als der Hersteller/Verkäufer) nicht gefällt ist also Arroganz? Wenn Du mal wissen willst was richtig arrogant ist, kann ich Dir gerne von unseren Erlebnissen bei Audi/MB/BMW erzählen, von "sind Sie sicher dass sie bei den Modellen mit den richtigen Preisen stehen?" bis zu "wir haben es nicht nötig Ihren Schrott in Zahlung zu nehmen um unser Produkt zu verkaufen". Du verstehst viele Zusammenhänge nicht - sehr schade eigentlich ...