Ich bin froh, dass keine Komponente ausgefallen ist, die für die Fahrtüchtigkeit unerlässlich ist. Dann wäre ich jetzt wahrscheinlich sehr, sehr sauer.
Ich denke, die aus verschiedenen Gründen gerissenen Lieferketten werden uns noch einige Jahre beschäftigen bzw. zur Verzweiflung bringen. Das ist die Kehrseite der sog. Globalisierung. Globalisierung meint eigentlich, dass eine Sache dort produziert wird, wo es am allerbilligsten hergestellt werden kann (das will nur keiner laut sagen). Es ist eine nette Umschreibung für den Turbokapitalismus, der seit der Jahrtausendwende die zu Recht vielgepriesene soziale Marktwirtschaft abgelöst hat.
Als die Beschäftigten der deutschen Automobilzuliefererindustrie ein oder zwei Euro Stundenlohn mehr wollten, hat man ein Werk nach dem anderen zugemacht (kein Vorwurf an die Zulieferer; die werden von den Automobilkonzernen drangsaliert, denn deren Aktionäre brauchen mind. 10% Rendite; 8% reichen nicht)-
Im - für den Kunden - besten Fall blieb die Produktion in der EU (Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien). Dass die Kabelbäume für BMW (und Vieles andere mehr) aus der Ukraine kommen, wissen wir auch erst seit März 2022.
Das wird für dich ein schwacher Trost sein, aber es soll erklären, dass man einem Hersteller, der in Japan (am anderen Ende der Welt) seinen Sitz hat und Dein Fahrzeug dort auch produziert, bei etwaigen Lieferzeiten milde gestimmt sein sollte. Denn die Hersteller vor Ort haben's viel mehr vermurkst, wenn Ersatzteile statt aus Oberfranken nun aus China, Indien oder eben aus der Ukraine kommen.