Beiträge von SHIGERU

    Weiss unser Weitgereister SHIGERU etwas darüber??

    Rein an der Verkaufsmenge würde ich es im Falle Chinas nicht festmachen. Bei 1,3 Mrd. Konsumenten im eigenen Land (inzwischen 400 mio Chinesen in der Mittelschicht = EU-Bevölkerung insgesamt) ist man ganz schnell mal auch weltweit Marktführer. In den mir geläufigen Tests waren chinesische Reifen stets allenfalls mittelprächtig in Sachen Qualität. Das ist bei chinesischen Produkten (sofern sie nicht für westliche Märkte bestimmt sind) ganz normal und liegt u.a. daran, dass es kaum anspruchsvolle Qualitätsstandards oder -normen (vgl. unsere DIN) gibt; nicht umsonst kaufen sie nicht nur deutsche Autos, sondern sogar bevorzugt deutsche Koffer (Rimova), Schreibwaren (Lamy) oder Töpfe (WMF, Fissler). Apropos Töpfe: deutsche Marken lassen inzwischen auch viel in China produzieren. So sollte man sich bei Fissler z.B. den Topfboden anschauen: "Fissler - Made in Germany" = deutsche Produktion, "Fissler - Germany" = chinesische Produktion (Germany dient hier der irreführenden Verkaufsförderung). So manches Schnäppchen in Waren- und Versandhäusern entpuppt sich da auch hierzulande als faules Ei aus chinesischer Produktion. Rimova (Kofferhersteller aus Köln) hat hingegen vor Jahren den Verkauf in China komplett eingestellt. Nur so kann Rimova verhindern, dass Imitate aus chinesischer Produktion verkauft werden, bei denen die Fälschung (optisch) nicht erkennbar ist. Wer also bei seinem China-Urlaub einen Rimova-Flugkoffer (bei uns im Durchschnitt 1000€) günstig angeboten bekommt, kann absolut sicher sein, dass es eine Fälschung ist. Inzwischen dürfen chinesische Touristen bei Ihrer Rückkehr nach China nur mit einem (neuen) Rimowa-Koffer einreisen, weil (ähnlich deutsches Milchpulver) professionelle Hamsterkäufer mit 6-8 Koffern (Koffer im Koffer im Koffer etc.) eingereist sind.


    Soviel zum Thema chinesische Qualität. Wenn die Chinesen dieser selbst bei Alltagsdingen (ein Topf ist üblicherweise kein Statussymbol) nicht trauen, sagt das viel aus ...

    @hondianer

    Die Illusion, dass ein Bundesverkehrsministerium für die Verkehrssicherheit da ist, wird Dir - wenn man wie ich die Einblicke hat und an den Anhörungen teilnimmt - unmittelbar und vom ersten Moment an genommen. Entschieden wird nahezu ausschließlich nach Verbandswünschen (VDA, ADAC, VDI, DIHK, Fahrlehrerverbände), also rein nach Geschäftsinteressen.

    Die mit weitem Abstand größte Unfallursache (etwa 2/3) in Deutschland ist eine deutlich überhöhte Geschwindigkeit. Wenn einer mit 100 oder 120 in die schnee- oder eisbedeckte 80er-Kurve fährt, wird als Unfallursache stets nur "überhöhte Geschwindigkeit" oder "den Witterungsverhältnissen nicht angepasste Geschwindigkeit" für die Statistik festgehalten. Die Fälle, in denen vorrangig die Reifenausrüstung eine Rolle spielt, werden nicht erfasst (es traut sich ja auch keine Versicherung, den Fahrer wegen unzureichender Reifenausrüstung in Regress zu nehmen, denn das wäre imageschädigend. Der AXA-Konzern hat das Thema Regress vor etlichen Jahren beerdigt und alle Versicherer zogen nach), schon gar nicht, wenn einer einfach so in den Graben gerutscht ist oder den anderen rückwärts am Berg wieder entgegenkommt und diese ausweichen müssen.

    Du hast völlig Recht, dass das Hauptthema eigentlich die Selbstüberschätzung der einzelnen Fahrer ist (egal ob "Touri" oder Einheimischer). Wenn es glatt ist oder schneebedeckt, muss man halt ggf. mit deutlich verminderter Geschwindigkeit fahren, statt an den Reifentest / seinen Allradantrieb / die eigenen überirdischen Fahrkünste zu glauben; denn maßgeblich sind dann die Gesetze der Physik.

    Ich bezweifle Deine Fahrerfahrung überhaupt nicht; aber aus vorgenannten Gründen geht Deine ursprüngliche pauschale Begründung, dass im Flachland (weil in der Regel ohne Schnee) Ganzjahresreifen völlig ausreichen, leider nach wie vor völlig fehl. Unerfahrene Fahrer begeben sich mit diesem Rat sprichwörtlich auf's Glatteis; das sind dann auch die Schleicher bei der ersten gesichteten Schneeflocke, die Du selbst kritisierst ...

    Die einzig richtige (objektive) Lektüre sind übrigens die Berichte der Unfallforscher; die sind nämlich überwiegend von wissenschaftlichen Erkenntnissen und nicht von Geschäftsinteressen geleitet.

    SirDee

    Als jemand, der seit 20 Jahren im Verkehrsbereich tätig ist, verlasse ich mich nicht auf gekaufte Testergebnisse in Zeitschriften, sondern auf die Unfallberichte der Polizei ...

    Flottenmanager orientieren sich ausschließlich an den Kosten (keine halbjährlichen Reifenwechsel) und erfüllen nur die gesetzlichen Mindeststandards, um nach Unfällen nicht in die Haftung zu kommen.

    Bevor die hier alle in Ihrer Meinung niedermachst, solltest Du mal die Belastbarkeit Deiner Argumente überprüfen ...

    Hatte gestern meinen HR-V beim Reifenwechsel. Auf der Rechnung war als "offener Befund" der Hinweis zu lesen:

    "Bremsen hinten Tragbild schlecht" und "Bremsen vorne 30%"


    Habe dann beim Werkstattleiter nachgefragt. Mit "Tragbild schlecht" ist einfach nur gemeint, dass die Bremsen deutlich Rost angesetzt haben. Unmittelbares Ergebnis einer vorausschauenden (= bremsarmen) Fahrweise. Ich solle ein paar mal "sehr kräftig" bremsen, damit sich der Rost abschleift.


    "Bremsen vorne 30%" beschreibt den verbliebenen Anteil (Dicke) der Bremsbeläge. Laut Werkstattleiter besteht damit noch eine Restfahrleistung von 5000-10000 km, je nach Fahrweise. Nachdem ich bislang gut 79.000 km mit den ersten Belägen gefahren bin und (siehe "Tragbild schlecht") zu einer bremsenschonenden Fahrweise neige, könnte ich wohl noch weitere 10.000 km damit fahren. Ich habe mich aber angesichts unserer Bergstrecken hier entschlossen, kein Risiko einzugehen und die vorderen Bremsbeläge austauschen zu lassen (Termin in 2 Wochen). Ich denke, 80.000 km ist ein respektables Ergebnis, oder?

    hotnight

    Die US-Meldungen kannst Du vergessen; die haben ungefähr so viel wert wie wenn Trump twittert. Es gehört dort zum Ritual, jedes Modelljahr (welches traditionell im September beginnt) als "new generation of ..." anzupreisen. Im Prinzip ist der auf dem Link angepriesene HR-V 2021 kein anderer als der 2020 oder 2019 (damals facegeliftet); hier mit "new generation" zu werben ist totaler Nonsens. Im Prinzip sollen so die (wenig informierten) Käufer dazu gebracht werden, die letzten produzierten Modelle abzukaufen ...

    Asphaltcowboy hat völlig Recht. Die Zeiten von Verbrennern mit mehreren hundert PS sind vorbei. A la Söder wird es demnächst auch in Deutschland - wie in Californien - heißen: ab 2035 keine Verbrenner (PKW) mehr. Wie soll der bisherige Rennzirkus dazu passen? Nachdem Mercedes die F1 seit Jahren dominiert und Ferrari scheinbar nicht mal mehr ein einziges Rennen ohne Blamage zu Ende bringen kann, ist die Formel 1 langweilig. Bestürzend ist eher die Trägheit der deutschen Autoindustrie: während BMW ab 2021/22 jedes seiner Modelle im selben Baukasten und auf dem selben Montageband auch als E-Auto anbieten kann, ist der Rest meilenweit davon entfernt, allen voran in Ingolstadt bei Audi, nachdem VW nicht wirklich aus den Startlöchern kommt. Und das "panzerähnliche Riesen-Elektro-SUV" von Mercedes verkauft sich so gut wie gar nicht. Vielleicht stellen deutsche Hersteller nun fest, dass man schon in Verbrennerzeiten keine für Privatleute erschwinglichen Autos mehr gebaut hat und der notwendige Elektro-Preisaufschlag die Chancen am Markt endgültig erstickt. Tesla hat das erkannt mit seinem Volumenmodell, das in Brandenburg gebaut werden soll ...


    Honda ist hingegen im Wasserstoffbereich mit dem Clarity bereits seit 2016 quasi fertig mit der serienreifen Entwicklung (Brennstoffzelle nur noch so groß wie ein 6-Zylinder). Es fehlt - im Gegensatz zu Japan; selbst auf der vergleichsweise menschenleeren Insel Hokkaido trifft man auf Wasserstoffautos - in Europa noch die H2-Infrastruktur. Wenn diese geschaffen ist und es eine ähnlich üppige Förderung wie derzeit bei der Übergangslösung Batterieauto gibt, ist Honda voll da und kann in die Serienfertigung einsteigen; dies wird dann auch die Preise fallen lassen (derzeit rund 70.000 € für ein Wasserstofffahrzeug von Honda, Toyota oder Hyundai). Derweil wird der Clarity in Eutropa nur in Dänemark verkauft, das eine ausreichende H2-Infrastruktur bereits besitzt.


    Außerdem: an einer "Formel e" wird ja insgeheim schon länger gebastelt. Man darf gespannt sein. Ein Vorgeschmack könnte ja der ebenfalls serienreife futuristische Toyota Mirai (Mirai = Wunder) sein ...