schlicht weil es nichts schöneres gab wie in einem Q7 zu sitzen und mit einer dicker Qualmwolke am Heck bei 260 einem GTi " des ewgen Finger" zu zeigen.
... damit fängt es ja eigentlich schon an. In Asien (sieht man mal von einigen tausend schwerreichen Chinesen, bei denen deutsche PS-Protz-Autos ein Statussymbol sind) wird deutlich "zweckmäßiger" gedacht, d.h. dort ist das Auto Mittel zum Zweck (Transport von A nach B) und muss praktisch sein. Deshalb haben sich ja z.B. japanische Autos in D hauptsächlich bei jenen durchgesetzt, die auch so denken (oder genug in der Hose haben, dass sie keinen 450PS-Boliden von AMG, M3 oder Abt brauchen).
Meine Frau fuhr da schon Jazz, Abgrund Hässlich aber zu zuverlässig wie ein Sparkassenbeamte ( Ja so was gabs damals noch, auch für Kapitalisten wurden die Zeiten härter
Hier setzt sich die typische deutsche Haltung fort (unabhängig davon, dass es bei der Sparkasse keine Beamten gibt und es eigentlich eine Frechheit ist, Beamten ständig zu unterstellen, sie seien bieder. Beamte sind solide, aber nicht bieder; und weil sie was im Hirn haben (was ja all jene bestreiten, bei denen es zum "Traumjob" Beamter mit angeblich so viel Urlaub / Gehalt / privater KV etc. bei null Arbeit tatsächlich nicht gereicht hat; aber das sei nur am Rande bemerkt). Solide / vernünftig / preisbewusst wird in D bzgl. Autowahl leider mit bieder gleichgesetzt.
PS: diese Bemerkungen gehen nicht gegen Dich persönlich, @SirDee . Sondern Du beschreibst die typisch deutsche Haltung ganz gut. Man sieht es ja auch im HR-V Forum: 130 PS und 190 km/h Höchstgeschwindigkeit reichen nicht; nein, es muss unbedingt der HR-V Sport sein. Wenn ich mich auf deutschen Straßen / Autobahnen so umschaue (Straßenzustand, Staus), dann würden auch 90 oder 100 PS (wie vor der Jahrtausendwende) vollends reichen. In den 70ern hatten wir um Schnitt 55 PS, In den 80ern 75 PS ... (Anmerkung: ich bin noch keine 50; für den Fall, dass jemand denkt, hier schwelgt bloß ein seniler 90-Jähriger in alten Zeiten)
Check drei jahre später war es dann soweit er gehörte mir für einen fast unanständig niedrigen Preis. Honda machte bei Markteinführung des Hybriden einfach den , gleichen Fatalen Fehler den Sie heute noch machen, keine oder kaum Werbung. Toyota schippte Schubkarrenladungen ( man schätzt 500 Mio.€ )in die Werbung ihrer Hybrid Modelle und Tatad Toyota ist heute der Inbegriff von Hybrid Weltweit. Klar haben die am Anfang Geld beigelegt. Mein Hondahändler witzelte , sie könnten den ersten paar Millionenkunden einen schenken das wäre billiger wie die Werbekampanien. Nur heute lacht keiner mehr. Wenn man Hybrid sagt, sagen dir in der USA und in der EU sofort jeder Prius.
Da hast Du vollkommen Recht! Und außer in Europa (speziell in D) waren sie damit aber auch erfolgreich.
In meinem damaligen Winterauto Fiat Panda waren die Sitze lang-stecken Tauglicher wie beim Jazz oder Insight. Die Hondaleute sagten sich in Asiatischen und US Ballungszentren fährt der Durchschnitt ca. 2 Stunden max, also reicht das länger mussten die Sessel nicht bequem sein. Und daran scheitert , neben der fehlenden Werbung ( Toller CRV-Hybrid, keiner weiss es, ausser Hondakunden ) Honda jedesmal.
Das hat Honda ja nun deutlich verbessert. Und Thema war ja nicht der Sitzkomfort, sondern die Umweltbelastung durch übermäßig motorisierte Fahrzeuge... Japaner benutzen übrigens für Langstrecken fast ausschließlich die Bahn (Shinkansen; aber auch sonstige Züge), denn das Bahnsystem ist dort mindestens so gut wie in der Schweiz. Auch hier hat unsere Politik 50 Jahre lang geschlafen. So hat man in's Schienennetz nichts investiert (da kann die DB nichts dafür), sondern stattdessen alles auf die Straße verlagert. Im dichtbesiedelten Japan mit seinen 120 mio Einwohnern, die versorgt werden müssen, hat man hingegen z.B. auf der Autobahn nicht diese elenden LKW-Kolonnen wie bei uns ...
Diese verda....Pragmatik und der Minimalismuss, was als Minimal Anspruch Weltweit gilt wird umgesetzt, nicht mehr aber auch nicht weniger. Nur mit so einer Politik gewinnt man auf Dauer keine Kunden in Europa.
Woanders ist ein Lebensstil der Genügsamkeit durchaus verbreitet; manchmal durch die äußeren Umstände erzwungen, manchmal nicht (z.B. in Japan). Weniger ist oft auch mehr. Japan gilt nicht zuletzt deshalb als das Land mit der höchsten Lebensqualität, weil sich jeder so weit wie möglich zurücknimmt; bedingt durch Buddhismus, vor allem aber Shintoismus hat man dort auch ein deutlich respektvolleres Bild von der Natur. Muss man als Europäer vielleicht mal drüber nachdenken. Ähnlich wie in USA leben auch in Europa sehr viele über ihre Verhältnisse. Die Finanzkrisen wurden dadurch bislang stets in der westlichen Welt ausgelöst, demnächst aber meines Erachtens in China; denn dort kopiert man ihn nicht nur exzessartig westliche Produkte, man hat sich auch das Schuldenmachen vom Westen abgeschaut. Wenn die Chinesen eine Finanzkrise haben, wird Donald in Washington aber schauen, denn die Chinesen waren es, die die letzten 20 Jahre fast zwei Drittel der Schuldverschreibungen der US-Regierungen aufgekauft haben ...
Also @SirDee, ich denke, wir sind uns einig: Hier wie da haben Regierungen und Produzenten eine Menge Hausaufgaben zu machen und der Verbraucher sollte vielleicht auch hinterfragen, ob sein Konsum noch zeitgemäß bzw. umweltverträglich ist. Das schreibe ich übrigens als bekennender Schwarzer, denn die GRÜNEN wollen die Leute bevormunden und alles erzwingen, was mir absolut nicht gefällt. Nachdem aber der deutsche Verbraucher hier noch wie vor gedankenlos handelt, haben die GRÜNEN immer mehr Zulauf von den jungen Leuten, die zu Recht reklamieren, dass die älteren Generationen Ihre Umwelt / Zukunft versauen (wenngleich das Verhalten der Jungen auch zu wünschen übrig lässt: In der U-Bahn sehe ich keine Omi mit einem Coffee-to-go-Becher sitzen. Opa läuft auch nicht mit der Flasche Bier / Dose Red Bull in der Hand durch die Stadt, um sie dann leer irgendwo hinzustellen. Und wir sind noch mit dem Bus / zu Fuß zur Schule und haben uns nicht von Mami im SUV hinchauffieren lassen) ...