Beim Civic geht man den richtigen Weg - wie bei der Konkurrenz auch - 2 Liter Atkinson Benzinmotor.
Ich denke, dass dieser Motor weiterhin der Civic-/CR-V-Plattform vorbehalten sein wird. Denn Honda muss tunlichst darauf achten, in der EU den sog. Flottenverbrauch wegen der sonst drohenden Strafzahlungen niedrig zu halten. Der erste Schritt war, alle in der EU angebotenen Modellreihen nur noch als eHEV anzubieten. Jetzt wird dann nach und nach die Einführung von reinen e-Fahrzeugen, ab Ende dieses Jahrzehnts auch von Wasserstofffahrzeugen erfolgen.
Ich bin mal gespannt, was die deutsche Automobilindustrie macht, nachdem die Ampelkoalition die Mogelpackung "Plug-In-Hybrid" zum Jahresende 2022 gekippt hat. Wenn die Förderung entfällt, entfällt auch der Anreiz, ein Fahrzeug zu kaufen, dessen Förderung man gerne in die Tasche steckt, das man aber ungern an der Steckdose ansteckt (zumal die meisten deutschen Hersteller die üppige Förderung vom Staat einfach auf den Grundpreis ihrer Fahrzeuge aufgeschlagen haben und sich nach Wegfall der Förderung die Frage stellt, ob das Preis-Leistungsverhältnis noch gegeben ist). In der Realität sind Plug-In-Hybride dem eHEV-Konzept völlig unterlegen, weil diese nicht ähnlich niedrige Verbrauchswerte erreichen (auch nicht, wenn Sie regelmäßig an der Steckdose hängen). In der Stadt sieht man diesen "Nichtgebrauch" der Plug-In-Hybride ganz deutlich: an den meist zu wenigen Ladesäulen stehen überwiegend reine E-Autos von Tesla, Hyundai, Renault oder neuerdings die IDs von Volkswagen. BMW X7, Audi Q7 etc. (Plug-In mit E-Kennzeichen) sieht man dort hingegen nicht ...
Wenn man jetzt nochmals den Blick auf die Realität in Städten richtet, dann haben nahezu alle keine eigene Lademöglichkeit, da diese in den Hinterhöfen von Mehrfamilienhäusern, in Tiefgaragen usw. nicht vorhanden sind. Was keiner ausspricht ist der Umstand, dass die 20-kV-Kabel, die in Siedlungsgebieten in der Straße liegen, nur eine sehr begrenzte Anzahl (gleichzeitig) ladender Fahrzeuge vertragen. Bei uns im Stadtviertel wurde jüngst ein Einkaufszentrum errichtet: Von den 1800 Parkplätzen konnten nur max. 48 als Ladeplätze umfunktioniert werden, weil das Kabel in der Straße nicht mehr hergibt (Zitat: sonst gehen rundherum die Lichter aus). Lange Rede kurzer Sinn: für die Übergangszeit wird (trotz des hohen Spritpreises; den Strom bekommt man ja mittlerweile auch nicht mehr geschenkt) der Vollhybrid das vernünftigste bzw. praktikabelste Konzept sein (Japaner und Koreaner haben das erkannt; die Chinesen setzen auf E-Autos und bauen dafür bis 2030 noch etwa 70 Kohlekraftwerke zur Stromerzeugung). Aus meiner Sicht kommt man langfristig um das Wasserstofffahrzeug auch im PKW-Bereich nicht herum (nicht umsonst halten Honda, Toyota und Hyundai eisern daran fest). Und auch in Deutschland hat man bereits ein bundesweites Wasserstoffpipelinenetz auf dem Reißbrett entworfen, welches durch Umnutzung von Erdgasleitungen relativ schnell errichtet werden soll (bei jeder Erdgaspipeline liegt parallel ein Leerrohr im Boden, das man bereits kurzfristig nutzen kann). Und habt Ihr genau hingehört, als Habeck auf der arabischen Halbinsel war: es wurde nicht nur über die künftige Lieferung von Öl und Flüssiggas gesprochen, sondern eben auch über die Lieferung von Wasserstoff. Sonnenreiche Länder haben längst begonnen, sich dem Thema "Erzeugung von grünem Wasserstoff" zu widmen. Und auch die an deutschen Küsten geplanten deutschen Flüssiggasterminals sollen so ausgelegt werden, dass Sie ebenfalls Wasserstoff aufnehmen können. Bis es soweit ist (2025), dürfte auch die deutsche Automobilindustrie wieder konkurrenzfähig im Wasserstoffantrieb sein. Und plötzlich wird man dem Wasserstoffauto huldigen, dem man heute (allerdings nur in Europa und vor allem in Deutschland wegen fehlender Infrastruktur) eine Zukunft abspricht.